Letzte Post - Edda geht. Und Hans ist dabei.

 

Auch in Öfingen endete - wie in fast allen kleineren Orten - 1997 die lange Geschichte des Postamtes. Zwei Namen sind mit der Institution Post in Öfingen besonders verknüpft:
Edda Wölfle, als langjährige Posthalterin, und Hans Breithaupt, jahrzehnte zu Fuß zwischen Immendingen und Öfingen unterwegs, als Briefträger im wahrsten Sinne des Wortes.
Beides ist seit einigen Jahren Geschichte. Die Post gibt es nicht mehr, und Hans macht mit inzwischen 80 Jahren auch keine Tagesvertretungen mehr für die aktiven Kollegen.
Am letzten Tag der Öfinger Post, kamen beide nochmals im hiesigen Postamt zusammen.

Die folgenden drei Bilder dokumentieren einen Standard-Arbeitsablauf, wie Ihn Edda sicherlich viele 10.000 mal erledigt hat ...

Eine Postkarte aus Öfingen !
Zuerst die Marke drauf.
Abstempeln.
Fertig !

Im Hintergrund wartet schon der nächste Kunde: Hans Breithaupt .

Edda und Hans, die vorbildlich freundlichen und korrekten Repräsentanten vieler Jahrzehnte Öfinger Postgeschichte.
 
 

 


Hans war natürlich nicht nur Postbote, sondern auch Landwirt. Oder war er Landwirt und auch noch Postbote ?
Er war wohl beides, mit Leib und Seele.
Dabei halfen ihm zwei KRAMER. Auf einem davon, dem kleinen ´Elfer´ (11 PS) sitzt er hier gerade.


Zurück zum Unterdorf und seinen Menschen

Entschuldigen Sie bitte ... aber ausnahmsweise zum Schluß dieser Seite nun noch eine persönliche Anmerkung :

Weder unser Leben selbst, noch die Dinge um uns herum haben ewigen Bestand. Eigentlich eine banale Feststellung, doch trifft uns diese Tatsache oft sehr persönlich. Wer denkt schon gern an das Ende, an den Verlust oder Umbruch ?
Oft ist es aber nicht der Umstand der Veränderung selbst, der ein Aufbegehren weckt, sondern eher die Gründe, die nicht zu sehen oder nicht zu verstehen sind. Mit einer sinnvollen, nachvollziehbaren Begründung könnten wir wohl mit den meisten Veränderungen besser zurechtkommen.
Um nun zum Thema zurück zu kommen: Warum zum Beispiel sind in den letzten Jahren fast überall die Postämter in den kleineren Ortschaften verschwunden ? Oder die Telefonzellen ? Oder die kleinen Bankfilialen ? Oder ...
Natürlich, sagen Sie, weil sie alle unrentabel sind. Angeblich. So hat es wohl jemand ausgerechnet. Und die Zahlen bleiben immer der Sieger. Daß ein Postamt auch ein Ort der sozialen Begegnung ist, ein Stück Verlässlichkeit bedeutet, daß besondere Dienstleistungen auch ihr eigenes Umfeld brauchen, bleibt dabei unberücksichtigt.
Und dabei heißt es doch immer: Wir müssen eine Dienstleistungsgesellschaft werden.
Das werden wir auch, allerdings bedeutet diese Entwicklung nicht, daß wir mit besseren Dienstleistungen versorgt werden, sondern daß wir zukünftig immer mehr Dienstleistungen gefälligst selbst zu erbringen haben :
Postamt ? Gehen Sie doch in die nächste Stadt.
Telefonzelle ? Kaufen Sie sich doch ein Handy.
Bankfiliale ? Machen Sie doch Online-Banking.
Probleme mit einem Produkt ? Rufen Sie die Hotline an. Dort treffen Sie auf eine freundliche Computerstimme, die Sie durch ein 17-stufiges Menü führt. Wenn Sie noch Fragen haben, drücken Sie nun bitte die 2. Wollen Sie zurück zum Hauptmenü, dann ...